Karlsruher Ernährungsgipfel feiert Premiere
03.11.2025 – Im September 2025 fand in Karlsruhe erstmals der „Karlsruher Ernährungsgipfel“ statt – ein Begegnungs- und Arbeitstreffen für alle, die an einer gesunden, gerechten und zukunftsfähigen Ernährungskultur in der Stadt mitwirken wollen. Etwa 50 geladene Teilnehmende aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft und Stadtverwaltung kamen in der städtischen Karlskantine zusammen, um gemeinsam zu überlegen, wie eine nachhaltige Ernährung in Karlsruhe gestaltet werden kann.
Umweltbürgermeisterin Bettina Lisbach begrüßte die Gäste. In ihrem Grußwort betonte sie die Verantwortung der Stadt für eine gesunde und klimafreundliche Ernährungspolitik. Weiterhin hob sie hervor, dass Karlsruhe in der Gemeinschaftsverpflegung – von Kantinen bis zu Bildungseinrichtungen – bereits viele engagierte Menschen habe, die diesen Wandel praktisch voranbringen.
Die Gastgeberinnen Sandra Schmidt (KA.Wert), Indah Siemon (Umwelt- und Arbeitsschutzamt der Stadt Karlsruhe), Pia Laborgne, Eva Wendeberg und Wanda Wieczorek (Karlsruher Transformationszentrum) sowie Romy Marquart (lokalprojekte) blickten zurück auf die gemeinsame Vorbereitung des Gipfels: Sie hatten sich bewusst Zeit genommen, um Vertrauen aufzubauen und ein echtes Miteinander zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft zu entwickeln – ein Prozess, der sich im offenen und konstruktiven Geist der Veranstaltung deutlich widerspiegelte.
Impulse aus Schweden und der Region
Ein besonderer Höhepunkt war der Vortrag von Dr. Rebecka Milestad von der Swedish Defense Research Agency. Er zeigte eindrucksvoll, wie in der schwedischen Kommune Södertälje die Verantwortung für nachhaltige Ernährung politisch und administrativ verankert ist und mit welchen Herausforderungen Kommunen dort umgehen müssen. Milestads Einblicke verdeutlichten, dass eine lokale Ernährungspolitik nur gelingen kann, wenn alle Ebenen, von der Verwaltung bis zu Produzent:innen und Verbraucher:innen, vernetzt zusammenarbeiten.
In der anschließenden Podiumsdiskussion tauschten sich Vertreter:innen des Freiburger Ernährungsrats, der Universität Freiburg, der Karlskantine und der Karlsruher Stadtverwaltung darüber aus, wie regionale Lebensmittel besser in der Gemeinschaftsverpflegung genutzt werden können und welche politischen und strukturellen Rahmenbedingungen dafür nötig sind.
Austausch an Thementischen
Dann ging es für die Teilnehmenden an verschiedene Thementische. Hier erarbeiteten sie zentrale Fragen der Ernährungswende:
- Lebensmittelkreisläufe
- Gemeinschaftsverpflegung in Kantinen
- Gemeinschaftsverpflegung in Bildungseinrichtungen
- Lebensmittelgerechtigkeit
- Regionale Produktion & Vermarktung
In intensiven und zugleich kollegialen Gesprächen wurden Herausforderungen benannt, Synergien entdeckt und konkrete Ideen formuliert. Besonders deutlich wurde, wie wichtig gegenseitiges Verständnis, Transparenz und persönliche Begegnung sind: Viele Teilnehmende trafen sich hier zum ersten Mal und zahlreiche neue Kontakte sind entstanden.
Abbau von Barrieren beim gemeinsamen Essen
Natürlich spielte auch das Essen selbst bei der Veranstaltung eine Hauptrolle. Das Küchenteam der Karlskantine setzte für den Gipfel bewusst auf eine pflanzenbetonte und bioregionale Speisekarte: Ein kulinarisches Statement für die Zukunft der Gemeinschaftsverpflegung. Die entspannte Atmosphäre während des gemeinsamen Essens trug entscheidend dazu bei, dass Barrieren zwischen Verwaltung, Betrieben und Zivilgesellschaft weiter abgebaut wurden.
Ausblick: Nächster Ernährungsgipfel im Frühjahr 2026
Der erste Karlsruher Ernährungsgipfel war ein großer Erfolg. Er hat gezeigt, wie viel Kraft in einem ehrlichen, offenen Austausch liegt und wie aus Vernetzung und Vertrauen ganz konkret Zukunft werden kann. Eine Fortsetzung im Frühjahr 2026 ist bereits in Planung.
Veranstalter:innen
- KA.Wert – Mehr Bio für Karlsruhe
- Umwelt- und Arbeitsschutzamt der Stadt Karlsruhe
- Karlsruher Transformationszentrum für Nachhaltigkeit und Kulturwandel (KAT)
- In Kooperation mit: Karlskantine und lokalprojekte gGmbH











